Am Montagabend der vergangenen Woche war es endlich soweit - wir konnten (und mussten) endlich unser erstes Assignment abgeben: Ein Bericht über
ein Research Design mit ausgewählten Referenzen in akademischem Englisch. Am Dienstagmorgen gab es dann nochmal volles Honours-Programm. Wir mussten
vor den Mitarbeitern der Berwick School of IT unsere Themen präsentieren und es wurden uns einige Erwartungen und Informationen zum Zeitplan mitgeteilt.
Die nächste größere Aufgabe wird nämlich sein, ein Research Proposal zu verfassen, welches das erste offizielle Dokument für die Honours Thesis sein wird.
Den Dienstagnachmittag haben wir dazu genutzt, mal wieder Marilyn zu besuchen, die uns bei der Haussuche und Einrichtung unseres Hauses damals so sehr geholfen hat. Das Ergebnis:
Wir haben Rebekah, der kleinen Tochter von Marilyn, beim Bau eines Flugzeuges für den Schulunterricht geholfen, Abendessen bekommen und Marilyn hat außerdem einen Fernseher
und Bügelbrett mit Bügeleisen aus dem Schrank gezaubert, welche wir ausleihen dürfen. Sie meint immer nur, sie hat eh so viele Sachen übrig, weil ja Studenten immer
was hinterlassen, wenn sie ausziehen und sie sowieso viel zu viele Sachen hat! So richten wir uns also immer mehr ein in unserem kleinen Häuschen im 27 Melzak Way :-)
Marilyn und ihre Familie haben wir außerdem für die Osterferien eingeladen zu einem "typically German" meal - was genau das sein wird, müssen wir uns allerdings
noch überlegen - Vorschläge willkommen :-)
Etwas mehr intergrieren in das Social Life am Campus konnten wir uns endlich mal wieder am Mittwochabend, als es mit einer Studentengruppe zur Bowling Night im
benachbarten Narre Warren ging. Ein lustiger Abend mit Pizzaessen und zwei Bowling-Spielen für insgesamt 7 Dollar (4 EUR) :-) - der "Christian Union" sei dank! Nur Daniel
war nicht so begeistert und wollte zu Hause bleiben. War dann um kurz nach neun im Bett - der arme Junge, noch ganz fertig vom Assignment-Schreiben ;-)
Die lange geplante "House Warming Party" war für Freitagabend angesetzt. Nach Großeinkauf am Donnerstag (natürlich nicht nur für die Party)
konnten wir dann nach unserem Claytontag - wir hatten wieder die typischen 4 Stunden Vorlesung am Clayton Campus - abends nette und günstige
Sachen anbieten. Wir haben Hawaiitoast gemacht - schnell und lecker - und Salat, Chips und Süßes auf unserem selbst gebauten Wohnzimmertisch
angerichtet - den Tisch hatten wir vorher aus den Pappkartons unseres Kühlschrankes gebaut und mit einer 3-Dollar-Plastikdecke abgedeckt :-). Wir waren
ca. 10-12 Leute und der harte Kern - die beiden Mitstreiter aus dem Honours-Programm Niels und Ben - ist bis kurz vor 2 geblieben! Ein super Abend, der uns
unmissverständlich klar gemacht hat, dass wir noch einige House-Partys feiern sollten :-)
Heute hab ich endlich mal wieder Zeit, ein paar aktuelle Zeilen hier zu schreiben... Die Woche war voll mit dem ersten Assignment (eine benotete
Hausarbeit), was bis Montag abgegeben werden muss. Mittlerweile bin ich zum Glück weitestgehend fertig - die 2000 ersten Wörter "academic English"
über Research Design...
Am Montagabend der vergangenen Woche war ich mit einer Studentengruppe in einer nahe gelegenen Kletterhalle zum "Indoor Rock Climbing". Und ich als
absoluter Kletteranfänger hab mich auch gar nicht schlecht geschlagen, nur an einer der "leichteren" Wände bin ich gescheitert - Grund genug,
irgendwann nochmal Klettern zu gehen, um die Wand zu bezwingen :-) Das Klettern hat richtig Spaß gemacht, es war ein toller Abend in einer ansonsten anstrengenden
Woche! Der Berwick Ultra Outdoor Club, der den Abend organisiert hat, wird mich wohl noch öfter sehen :-)
Dieses Wochenende werden wir noch nutzen, um die letzten Korrekturen an unseren Assignments vorzunehmen und nächste Woche kommen wir hoffentlich mal
wieder zwischendurch raus aus dem Studentenalltag! Für nächsten Freitag ist eine kleine "house warming party" geplant, um den Melzak Way 27 auch mal offiziell
einzuweihen. Mittlerweile haben wir nämlich auch drei Sofas in unserer Wohn-Küche stehen. Die hat uns Bodo am Montag mit seinem Lieferwagen gebracht!
Er leiht sie uns für 10 Monate aus seinem zweiten Wohnzimmer, das er eh nicht so oft braucht - wenn er meint :-) wir freuen uns drüber!
Frühmorgens um kurz nach 7 ging es los, damit wir - Daniel und ich, stolze Besitzer eines "General admission"-Tickets - auch noch gute Plätze bekommen würden.
Die erste Panne gab es gleich am Bahnhof: Unsere Regionalbahn, die uns zum Albert Park bringen sollte, ist ausgefallen. So lernten wir John kennen,
der das gleiche Problem hatte und auch zum Grand Prix wollte... Nach kleiner Info des Bahnfahrkartenverkäufers ("Hey mate, these guys have the same
problem, but they walked and have no car here. Can you take them with you to Dandenong?" :-) ) nahm er uns in seinem Auto mit nach Dandenong, dem nächsten größeren Ort,
von dem aus mehr Züge abfahren. Gegen 9 Uhr erreichten wir dann endlich den schon ganz gut gefüllten Albert Park im Südosten der Melbourne City, der einmal im Jahr
zur Formel1-Strecke "umfunktioniert" wird.
Auf der Strecke sowie drum herum war bereits reges Treiben angesagt. Den ganzen Tag waren irgendwelche Rennen: Formel3, Porsche-Rennen, BMW-Rennen, Oldtimer-Parade... Und
um die Strecke jede Menge Austellungen, Präsentationen und Attraktionen. Unter anderem hat sich die "Royal Australian Army" vorgestellt mit einem Blackhawk-Hubschrauber,
Panzerfahrzeugen und anderen tollen Ausrüstungsgegenständen. Von den Ausführungen eines etwas seltsamen australischen Soldaten haben
wir uns aber ebenso wenig überzeugen lassen, wie von den vielen Formel1-Merchandising-Artikeln und allen möglichen externen Werbeständen, die dir irgendwas andrehen wollten.
Obwohl es Daniel schon schwer fiel, dem Rasur-Angebot der netten Gilette-Damen zu widerstehen :-)
Um 14 Uhr der langersehnte Moment: Das große Rennen, weswegen wir ja alle da waren! Ohne Ohrstöpsel hält man das übrigens nicht aus, die werden
aber zum Glück von mehreren Anbietern dort verkauft und teilweise auch verschenkt. Wir saßen auf einer Erhöhung, wo wir gute Einsicht in eine
Kurve mit Kurvenein- und -ausfahrt hatten, das waren mit Sicherheit Plätze der besseren Sorte außerhalb der (natürlich teureren) Tribünen. Für die Plätze
müssen wir uns bei Max und Sandra bedanken, die für uns reserviert hatten. Die beiden haben wir bei Fabians Party in Caulfield
kennengelernt. Kommen aus Ulm - die Welt ist halt doch ein Dorf!
So haben wir also zu viert die deutschen Fahrer unterstützt, umzingelt von lautstarken Spaniern, Brasilianern und Finnen... Nach der Spannung beim Start und den ersten
Runden verlor man relativ bald die Übersicht über das Renngeschehen. Als die ersten in die Box mussten und auch ein paar schon überrundet wurden, wurde es immer schwieriger, die Autos,
die vorbeirasten, zu zu ordnen. Einziger Anhaltspunkt war die Videoleinwand, die den Fernsehschnitt zeigte, und auch zum Glück gut einzusehen war. Dass das Rennen
aber eines der langweiligeren war - Start-Ziel-Sieg von Räikkönen - hat man auch live ganz gut mitgekriegt. Es wurde bald ruhiger, die Leute haben sich wieder hingesetzt,
der Verlauf und Ausgang des Rennens war weder spannend noch überraschend. Eine tolle Erfahrung für uns war danach aber noch der Gang auf die Strecke! So sind wir
bis zur Zielgeraden gelaufen, wo zuvor Kimi, "Quick-Nick" und Co. rübergedüst sind, und konnten dort auch nahe Blicke in die Boxengasse werfen. Die Geräte da sind wie
aus einem Science-Fiction-Film...
Der Tag war auf jeden Fall einer derjenigen, die uns noch länger im Gedächtnis bleiben werden. Und wer einmal ein Formel1-Auto an sich vorbeirasen gesehen und vor
allem gehört hat, der kann über eine Fernsehübertragung nur lachen... oder jubeln: Zu Hause Beine hochlegen und den Fernseher auf Zimmerlautstärke nebenher laufen
lassen hat manchmal auch seine Vorteile :-)
Ja, wir bekommen einen neuen Nachbarn - schon als wir unser Haus im Melzak Way das erste Mal besichtigt haben, wurden die ersten Gerüste nebenan aufgestellt und mittlerweile
erkennt man auch, was es werden soll: Ein schönes australisches Haus! So richtig ohne Keller, ohne Isolierung und ohne Obergeschoss - im Prinzip so ein Haus,
in dem wir auch wohnen. Typisch australisch eben. Die Mauer aus roten Backsteinen wird, wie man schön auf dem Bild erkennen kann, nur zur Zierde außenrum gebaut,
nachdem das Holzgerüst mit Bretterwänden, was hier landläufig als Haus bezeichnet wird, eigentlich schon steht. Aber wir mögen unser kleines Haus :-)
Was uns noch fehlt, ist definitv ein flotter Flitzer in unserer kleinen Garage, die allerdings momentan immer noch voll steht mit Schrott der Vormieter... aber
das ist eine andere (hoffentlich nicht unendliche) Geschichte. Das Stichwort "flotter Flitzer" lässt einen in diesen Tagen in Melbourne automatisch an das große Motorsportwochenende im Albert Park
denken. Die Formel1 Saison 2007 eröffnet ihre Pforten mit dem Australian Grand Prix! Daniel und ich werden uns das Spektakel anschauen und uns morgen auf
machen zum Albert Park, dessen Strecke übrigens - wie in Monaco - aus herkömmlichen Straßen besteht. Für alle Nicht-Formel1-Kenner: Ja, die werden natürlich gesperrt ;-)!
Vom Formel1-Tag werde ich natürlich auch berichten! Wer früh aufstehen will: Das Rennen wird um 4 Uhr deutscher Zeit gestartet und sicherlich auch live im Fernsehen
übertragen :-)
Am heutigen Samstag haben wir es uns richtig gut gehen lassen und - allerdings nach (größtenteils) getaner Arbeit an der Uni - uns zum Barbeque einladen lassen. Bodo,
der vor 11 Jahren immigrierte Deutsche, und seine Frau Anna, die wir über Marilyn kennengelernt hatten, haben das Leckerste vom Leckeren aufgefahren :-) Neben ordentlichen
Steaks und Salaten mit vielfältigen Beilagen gab es zu allem Überfluss auch noch leckeren Nachtisch ("Coffee Cake" = Tiramisu...). Da auch noch rein-australische
Bekannte dabei waren und die Kinder auch nur Englisch sprechen, konnten wir wieder einmal unsere Englisch-Skills anwenden und verbessern und haben außerdem einiges
über die australische Politik, Slang-Wörter und "Things-you-have-to-do" gelernt. Alles in allem ein sehr netter Tag, der damit gekrönt wurde, dass wir nun auch
ein Wohnzimmer haben - aber bald mehr dazu :-)
Was es sonst noch zu sagen gibt: Am Freitag hat es das erste Mal, seit wir hier sind, so geregnet, dass die Straßen auch nass geblieben sind. Durch die Wetterlage (anders kann
ich mir das nicht erklären ;-)) wurde auch überall ein typischer Eukalyptusduft freigesetzt, so dass man mal wieder das Gefühl hatte, in einem anderen Land zu sein :-) Ansonsten
ist hier nämlich schon fast Alltag eingekehrt. Man wohnt hier, geht zur Uni, muss arbeiten und lernen, Zug fahren, Lebensmittel einkaufen - eigentlich nichts, was man nicht
auch in Deutschland gemacht hätte - nur anders ;-)
Viel rumgekommen sind wir am Wochenende - womit aber kein Touri-Programm gemeint ist... Nachdem ich am Donnerstag wieder Abendkurse in Caulfield hatte
(bis 22 Uhr), stand wie jeden Freitag ebenfalls nochmal volles Uniprogramm an. Und - wieder wie jeden Freitag - in Clayton. Dort findet
der im Rahmen des Honours-Year verpflichtende Kurs "IT Research Methods" statt, dieses Mal mit "Ethics Workshop" - eine total lahme Angelegenheit.
Die Claytontage verbringen wir meistens zusammen mit Peter (sprich: Pieter :-)), einem Honours-Mitstreiter aus Berwick, der uns auch beigebracht hat,
dass man in Australien für die Lunchpause sein Sandwich lieber mitbringt als auf reichhaltiges Mittagessen-Angebot zu hoffen ;-)
Gerade mit dem Monash-Shuttlebus zurück in Berwick begannen dann die Abendplanungen. Fabian, ein PhD-Student am Clayton Campus, der vor einiger Zeit in
Ulm studiert hatte, hat uns zu seiner Geburtstagsfeier eingeladen, wohnt in Caulfield. Also wieder in den Zug und ab nach Caulfield. Nach Zug verpassen,
drei Mal in Caulfield verlaufen, zwei Bier (Victoria Bitter) und ca. zweieinhalb Stunden verstrichener Zeit sind wir dann um kurz vor Mitternacht endlich
bei Fabian und der Feiergesellschaft angekommen. Dort gab es dann jede Menge nette Leute, zur Hälfte Australier und zur anderen Hälfte Deutsche, die dann auch den harten Kern
darstellten und zusammen mit uns bis kurz nach 5 feierten... Wir nahmen den ersten Zug zurück nach Berwick :-)
Am Samstag - mit 33 Grad im Schatten einer der heißeren Tage - haben wir, nach kurzem Boxenstop an der legendären "Berwick Milkbar", im Fountain Gate
Einkaufszentrum - ca. 10 Minuten Busfahrt von Berwick - unsere Vorräte aufgestockt und noch fehlende kleinere Haushaltsartikel besorgt,
so dass wir die kommende Woche wieder versorgt sind!
Was es sonst noch Neues gibt: Die Sparkasse kümmert sich um meine von einem defekten Westpac-Geldautomaten einbehaltene ec-Karte inklusive Geld - das
hab ich mittlerweile mit der Filiale in Frickingen geklärt. Meine Honours Thesis hat sich nach dem letzten Treffen mit Kirsten Ellis, meiner Betreuerin, weiter eingeschränkt, ist allerdings immer noch recht
offen gefasst und ich bin gerade am Lesen mehrerer Paper und Buchkapitel. Im Rahmen der Human-Computer-Interaction wird es wohl um alternative Displays
und Interaktionsformen gehen. Mein Vorschlag, in Richtung Sonifikation und Auditory Displays zu gehen, wie ich es in einem Seminar in Ulm schon
im kleinen Rahmen erarbeitet hatte, wurde dankend angenommen. Jetzt muss ich nur noch gucken, ob ich daraus auch wirklich was machen kann - fixiert ist
noch nichts. Aber der Schwerpunkt liegt im ersten Semester weiterhin bei den Kursen, die mit Übungen und anstehenden Assignment-Abgabeterminen auch bereits
ordentlich Zeit beanspruchen...
Nun sind wir auch endlich zur "Außenwelt" (zum Beispiel Deutschland...) verbunden! Zum Glück hat der mysteriöse Plan, den Telstra (die "Telekom" Australiens) uns präsentiert
hat, funktioniert. Es hieß, wir sollen ein Telefon einstecken und eine bestimmte Nummer anrufen. Dort würde uns dann unsere eigene Telefonnummer
durchgesagt. Na ja, es hat geklappt :-) und hier ist die Nummer: +61 (0)3 8786 7502!
Internetzugang haben wir nun also auch, vorerst allerdings nur über Modem. Und die erste Post kam heute auch schon: Meine Krankenversicherungskarte :-) Also das
Einleben in unser kleines Häuschen unweit des Freeways klappt immer besser! Dass wir auch eine kleine Terrasse haben, hatte ich ganz vergessen, zu erwähnen. Mehr ist um
das Haus allerdings wirklich nicht ;-)
Am Sonntagabend kam noch Überraschungsbesuch! Nachdem wir den ganzen Tag Betten und Schreibtische getragen haben, Einkäufe ausgepackt,
ausprobiert und eingeräumt hatten, kam Marilyn mit Töchtern Catherine und Rebekah und den beiden (mehr oder weniger) temporären
Mithausbewohnerinnen vorbei. Im Gepäck als Einweihungsgeschenk Ribena, ein Getränkesirup, der uns bei ihr wohl doch offensichtlich gut geschmeckt hatte :-) und
ein Besteck-Set - muss sich herumgesprochen haben, dass uns genau das noch fehlte...
So nahm der Umzugstag ein schönes Ende mit der ersten kleinen Party im eigenen Haus... Gas, Wasser und Strom war alles schon da, weil wir bereits am
Donnerstag die Connections bestellt hatten. Fehlt fürs erste noch ein Telefonanschluss und darauf aufbauend natürlich noch ein Internetanschluss, auf
den wir natürlich schon relativ stark angewiesen sind!
Nach einem Samstag mit Pfannkuchen und in der Kirche war am Sonntag Umzugsstress angesagt... Aber von vorne: Ja, in der Kirche :-)
Klar, das können wir mal mitmachen, dachten wir uns, nachdem Marilyn mit ihren Töchtern hin ging. Die Kirche, wenn man sie so nennen will,
es war eher eine Art Gemeinde mit christlichem Hintergrund, bestand aus modernem Liedersingen (mit Textbegleitung über einen Beamer), einem asiatischen Countrysänger mit Gitarre
und einer Predigt des gerade aus dem Studium kommenden Pfarrers in unserem Alter... Im Anschluss gab es noch ein Lunch-Buffet, was einmal im Monat
in der Kirche stattfindet. Unter den Kirchengängern war auch Bodo, ein vor 11 Jahren immigrierter Heizungsbauer aus Deutschland, der sich hier
selbstständig gemacht hat (und natürlich auch Klimaanlagen macht...) und Siggi, ein vor zig Jahren immigrierter Deutschpole. Wir wurden für in zwei Wochen
zusammen mit Bodo zu Siggi eingeladen, um einen Deutschsprechtag einzulegen... Muss ja auch mal sein :-)
Der Sonntag bestand aus Einkaufen (sonntags haben eigentlich alle Geschäfte geöffnet) und Umziehen. Und wir haben es ganz gut geschafft - dank
der Hilfe von (natürlich) Marilyn und ihrer Familie, die uns mit Auto, Anhänger und Arbeitskraft ausgeholfen haben! Eigene Sachen hatten wir ja noch nicht so viele, aber
dafür haben wir umso mehr eingekauft, um für einen guten Start im neuen Haus ausgerüstet zu sein! Betten und Schreibtische sowie Esstisch konnten
wir ja von Marilyn gebraucht abkaufen, Schränke brauchten wir nicht, da genug Wandschränke im Haus vorhanden sind. So waren wir innerhalb eines Tages
so weit eingerichtet, dass wir schlafen, arbeiten, essen und putzen konnten! Und viel mehr wollen wir ja gar nicht...
Was sonst noch geschah: Nachdem wir endlich eine echte Adresse hatten und mir am Freitagmorgen die Sparkassenkarte "verloren" ging, haben wir
meine Not zur Tugend gemacht und alle in der lokalen Westpac-Filiale ein (für Studenten kostenloses) Girokonto eröffnet. Ebenso konnten wir
endlich mit unserer neuen Adresse auch die Krankenversicherungskarte und die Monash Community Card (eine Art freiwilliger "Studentenwerks"/MUBS-Beitrag)
bestellen!
Die tolle Nachricht zuerst: Ja, wir haben das Haus Nr. 27, Melzak Way in Berwick VIC 3806! Damian, unser Makler von
Barry Plant, der Immobilienagentur, hat gestern angerufen! Unsere (bzw. Marilyns) Idee, drei Monatsmieten Vorauszahlung
anzubieten und auch ein paar Dollar mehr, hat den Landlord, den oder die(?) wir übrigens nie kennengelernt haben, wohl überzeugt.
So haben wir am Donnerstag gleich den Vertrag unterschrieben und die Anzahlung geleistet und können am Wochenende einziehen! Das Haus kostet
umgerechnet ca. 690 EUR Monatsmiete und wir haben es bis Ende Dezember. Im Vergleich zum campuseigenen Wohnheim, welches
umgerechnet ca. 450 EUR (allerdings pro Zimmer!) kosten würde und auch zu den Privatzimmerangeboten (ca. 280 bis 350 EUR pro Zimmer) muss
man nun also sagen, dass sich unsere Anstrengung, ein günstiges kleines Heim in Campusnähe zu finden mit Platz für uns und die im April nachkommende
Tina, letztlich doch gelohnt hat! Nebenkosten und Teile der Einrichtung kommen natürlich noch dazu, doch wir haben mit unserem kleinen
Haus nun genug Spielraum dafür!
Die Uni hat mittlerweile auch angefangen. Am Donnerstag war ich in Caulfield und heute in Clayton. Wenn man den kleinen, beschaulichen
Berwick Campus mit den beiden vergleicht, wirkt er sehr verloren... Aber ich bin lieber an einem 2000-Studenten-Campus mit Wohlfühlatmosphäre
als auf den Riesengeländen mit zehn mal so viel Studenten! Mit dem Clayton Campus habe ich sowieso erstmal abgeschlossen :-/ seit mir heute
mittag ein Geldautomat der Westpac auf dem Campus die Sparkassenkarte inkl. 300 AUD weggenommen hat. Zu dem Pech kommt noch mehr dazu:
Die 100 Meter weit entfernte Filiale im Gebäude kann gar nichts machen, da dieser Automat von einer anderen Firma betrieben wird, welche
den alleinigen Zugriff hat. Da kommt also noch etwas Ärger auf mich zu...
Was sonst noch geschah: Wir wurden gut von Marilyn versorgt, sie hat immer für uns mitgekocht und immer für Bewegung im Haus gesorgt... So haben
wir jede Menge Leute kennengelernt und konnten unser Alltagsenglisch ausgiebig testen und aufbessern! Sie hat uns außerdem Tipps gegeben für den Einkauf
unserer Hauseinrichtung, so haben wir schon mal einen Kühlschrank und eine gebrauchte Waschmaschine günstig bekommen. Was Betten und Schreibtische angeht,
können wir sogar auf gebrauchte Möbel von Marilyn, die ja selber auch einige Studentenzimmer in verschiedenen Häusern vermietet, zurückgreifen und
ihr für faires Geld abkaufen!