Die letzten Tage war Möbelpacken, Putzen, Sortieren, Reiseplanung angesagt. Los gehen
soll es am Mittag des 28.12. mit zwei Campervans, die wir für 40 Tage ausgeliehen haben.
Noch haben wir jede Menge zu erledigen: Kühlschrank, Waschmaschine müssen noch
zu ihren neuen Besitzern gebracht werden und unser ganzer Müll und Schrott muss noch
zur Müllkippe. Wenn wir das also alles erledigen, gibt es hoffentlich noch ein
abendliches kleines Abschieds-BBQ beim Gijs in Mitcham, bei dem wir auch unsere
Camper für die Nacht parken um dann endlich weiter zu fahren und Melbourne Richtung
Westen verlassen...
Bis Jahresende wollen wir am Uluru ankommen, weiter Richtung Kakadu National Park,
Cairns und die Ostküste zurück. Mal gucken, ob das alles so hinhaut :-) Auf jeden
Fall verabschiede ich mich hiermit und sage bis spätestens Februar! Kommt gut
ins neue Jahr!
Richtige Weihnachtsstimmung kam in der sogenannten Adventszeit nie auf. Ziemlich bald
entschieden wir uns also dafür, die Feierlichkeiten auf ein Minimales zu beschränken.
Adventskranz und Weihnachtskerzen sind eh quatsch, da man bis halb zehn abends warten müsste,
um davon etwas zu haben. Europäisches Weihnachten kann einfach nicht im Sommer stattfinden.
Also schlossen wir uns einem guten australischen Brauch an: Weihnachts-BBQ an Heiligabend.
Am 23. verabschiedeten wir noch Claudia. Ihre 4 Wochen bei uns vergingen auch wie im Fluge.
Nach der Tour (siehe die letzten beiden Einträge) haben wir noch so einiges erlebt. Neben
einigen Strandtagen waren wir zum Beispiel beim Bogenschießen. Anna (Bodos Frau) hatte uns
zu ihrem Verein eingeladen. Hat echt Spaß gemacht und keiner wurde verletzt :-) Außerdem gingen
Claudia, Tina und ich noch ins Healesville Sanctuary, einem Zoo mit australischen Tieren.
Sehr nett gemacht und ergänzt mit vielen spannenden Extras wie etwa dem für Besucher
offenen Wildlife Hospital, wo man so leckere Sachen wie das Sezieren einer Schlange
live anschauen konnte. Als wir da waren, wurde außerdem gerade ein Baby-Wombat behandelt,
was man auch durch die Glasscheibe mit ansehen konnte. Der im Zoo befindliche Wombat hatte
sich leider versteckt, so konnten wir doch noch einen sehen. Und es ging ihm danach wohl
auch wieder gut.
Kurz vor Claudias Abreise starteten wir noch einen Kurztrip nach Sorrento. Tina und ich
verbrachten die Zeit am Strand während Claudia sich beim Beach-Horseriding und Schwimmen
mit Seehunden und (leider sich versteckenden) Delphinen vergnügte. Mit auf dem Programm
stand wieder einmal ein herrlicher Sonnenuntergang am Sorrento Ocean Beach.
Und dann war plötzlich Weihnachten... Und das angekündigte Weihnachts-BBQ war angesagt.
Heiligabend mal anders! Da wir ein paar Tage zuvor bereits unsere Möbel losgeworden sind
und nicht mal mehr einen Tisch hatten, fand dieses Heiligabend-BBQ in einem nahegelegenen
Park statt. Eine sehr nette und nicht ganz abwegige Idee, mit uns waren etwa 30 bis 40 Leute, aufgeteilt auf
3 bis 4 Gruppen, im "Buchanan Park", der übrigens direkt neben der Uni liegt. So kam es
dann auch, dass ich mir zur Feier des Tages noch das kleine Geschenk machte und danach noch zur
Uni ging und mein
Forschungs-Paper bei einer Konkurrenz einreichte. Davor hatte ich nämlich immer mal wieder
daran rumgeschrieben. Mal abwarten, vielleicht seht ihr mich Ende Mai in Krakau (Polen)
über Auditory Attention Control sprechen... Der Pflichtteil an der Uni war ja schon seit Mitte November
abgeschlossen und wir warten weiterhin noch auf die offiziellen Ergebnisse, haben aber
schon durch die Blume gesagt gekriegt, dass wir uns alle bald "Ehrengeselle" (Bachelor with
Honours) nennen dürfen :-)
Der erste Weihnachtsfeiertag verging übrigens noch weniger feierlich als die
Tage zuvor. Hausputz war angesagt. Schließlich verlassen wir am 27. Dezember unser Haus
in Berwick und ziehen mit zwei kleinen Camperbussen Richtung Norden. Bald mehr dazu.
Euch allen erstmal frohe Weihnachtstage und einen guten Start ins neue Jahr, in dem
man sich hoffentlich in Deutschland wieder sieht!
...denn es gab viel mehr zu erleben auf unserem Trip als die
Oper und Brücke der Weltstadt. Deswegen machten wir uns nach dem Trip an die Westküste (Great
Ocean Road und Grampians)
und einer Nacht im Hause Melzak Way auf den Weg zum 2. Teil unserer Tour: Die Ostküste
entlang bis Sydney, zurück über die Blue Mountains und Canberra.
Sonnenuntergänge, gemalte Landschaften, weiße menschenleere Pazifikstrände - der Weg
war gepflastert mit herrlichen Eindrücken. Nach den Waldcampingplätzen in den Grampians waren uns
die beiden Nachtlager auf dem Weg nach Sydney direkt am Meer recht - trotz Feuerverbots. Das war aber
jeweils vergessen, als wir am nächsten Morgen von Sonnenstrahlen und Meeresrauschen
geweckt wurden und in die Fluten springen konnten. Das Bild entstand etwa acht Uhr
morgens... Beim zweiten Meercampingplatz kamen wir immerhin auf die Idee, einen
der bereitstehenden BBQs mit unseren 1,5 Kilo Chicken Wings zu erfreuen ;-)
Kleine, verschlafene Küstenorte, ein Spaziergang durch australischen Regenwald und immer
wieder Ausblicke auf Natur - kein Wunder, dass uns danach das zubetonierte Sydney erstmal überforderte.
Empfangen wurden wir übrigens noch in einer Affenhitze, so dass wir gar keine Lust auf
die City hatten. Aber wir wollten doch auch die Oper und Brücke sehen ;-) Keine Stunde
nach dem Aussteigen an der Central Station, wir hatten das Auto an einem
Campingplatz am Stadtrand geparkt, fing es an aus Eimern zu schütten und dunkel zu
werden, dass man Angst hatte, der Himmel würde einem auf den Kopf fallen. Wir entschieden
uns schnell für ein 8-Dollar Bier in einer Bar am Darling Harbour, dem bekannten und sehr netten Hafenteil
im Zentrum. Später kam dann verblüffenderweise die Sonne wieder raus, als sei nichts gewesen...
So kamen wir noch in den Genuss nach einem Spaziergang durch die schönen Royal Botanic Gardens
einen Blick auf die Oper und Harbour Bridge zu werfen und erkundeten den Bereich am Hafen und
das nette Viertel "The Rocks". Abends entschieden wir uns mit dem Schiff
durch die schöne Hafenbucht zurück ins Zentrum zu fahren und Zug und Bus zurück zum Campingplatz zu
nehmen. Im Dunkeln machten wir eine Ehrenrunde zu Fuß da uns der Bus zwei Haltestellen
zu früh rausließ ;-)
Nach dem Besuch des Sydney Aquariums und einem letzten Cityspaziergang
starteten wir wieder Richtung Natur. Die Blue Mountains westlich von Sydney waren das nächste Ziel,
was wir im tiefsten Nebel erreichten... Nach Anfangsschwierigkeiten haben wir das feuchte Holz
aber noch angekriegt und konnten endlich wieder "richtig" grillen ;-) Der nächste Tag war
herrlich. Keine Spur mehr von Nebel und die Sonne war auch wieder da! Nach einigen schönen
Aussichtspunkten starteten wir in Katoomba eine kleine Wanderung nahe der "Three Sisters"-Felsformation.
Diese "kleine Wanderung" stellte sich als etwas größer heraus, vor allem da es den "Giant Stairway"
900 Stufen ins Tal ging. Es war aber ein wunderschöner Bushwalk und - ihr habt richtig mitgedacht -
natürlich ging es an der anderen Seite wieder rauf. Claudia entschied sich dagegen und nahm
den Zug. Belohnt wurden Michi und ich noch mit einigen Ausblicken und mit dem Wasserspender
am Ende des Aufstiegs, den wir erstmal als Ersatzdusche zweckentfremdeten...
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher über Canberra. Das Beste waren wahrscheinlich
die zahlreichen Känguruhs auf unserem dortigen Campingplatz. Ansonsten hat uns
die australische Hauptstadt nicht vom Hocker gehauen. Wir waren am und im Parlament, haben
die deutsche Botschaft besucht und waren noch am National Police Memorial (Michi zuliebe). Die Stadt
an sich ist aber nicht wirklich schön und wird nicht unter den Highlights der
Tour gezählt. Letzter kleiner Halt war das nette Küstendorf Lakes Entrance wo wir ein längeres
Picknick machten, bevor wir die letzten drei Stunden Fahrt bis Berwick auf uns nahmen, auf
der wir übrigens mit einem herrlichen Sonnenuntergang von der wirklich gelungenen Tour
verabschiedet wurden!
Am 1. Dezember ging es los. Claudia, Michi und ich starteten unsere Camping-Tour entlang
Great Ocean Road und Grampians. Nach einem guten Stündchen Fahrt entschieden wir uns
spontan für einen 2 stündigen Aufenthalt in Geelong und Claudia für eine
"Ear infection". Außer dem Medical Centre haben wir auch eine Apotheke gesehen. Doch
Geelong sollte nicht das Highlight des Tages bleiben ;-) Der Rest des Tages war voll
mit Highlights: Känguruhs (Wallabies), Koalas, Wellenreiten im Meer, herrliche Ausblicke -
wie man es von der Great Ocean Road erwarten darf :-)
Übernachtet haben wir nach obligatorischen Fish and Chips in Apollo Bay am Campingplatz
Blanket Bay direkt am Meer. Bereits um 7 weckte uns die heiße Sonne. Nach kurzer Erfrischung
im morgendlichen Ozean ging die Fahrt weiter über die 12 Apostel und Loch Ard Gorge nach Warnambool.
Die meiste Zeit verbrachten wir an den atemberaubenden Felsküsten ab den 12 Aposteln bis
kurz nach Loch Ard Gorge.
In Warnambool änderten wir dank des anhaltenden Regens
den Plan, noch dort zu übernachten, und fuhren nach Zwischenstop im Coles (Grillfleisch,
Bier,...) direkt bis in den südlichen Teil der Grampians wo wir so gegen halb acht auch noch
im Hellen ankamen und den gemütlichen Teil des Abends einleiten konnten. Claudia ging es zum
Glück wieder etwas besser. Nachdem sie am Morgen noch den Elch gegrüßt hatte, behielt sie ab da
ihr Antibiotika inklusive Essen und ihr Zustand stabilisierte sich. So konnten wir am nächsten Morgen
erstmal den Mount William besteigen und die ersten herrlichen Ausblicke über die Grampians
genießen! Davon sollten auch noch einige folgen. Tierisches Highlight war an diesem Tag
aber das Füttern der Papageie, die nach langem Zögern von unseren Müsliriegeln probierten
während wir ein Picknick einlegten. Nach Einkaufen in Halls Gap erkundeten wir noch
die MacKenzie-Falls und schlugen unser Lager dort in der Nähe auf - Unser Feuer war an
diesem Tag übrigens konkurrenzlos ;-) auf dem Campingplatz. Morgens starteten wir noch
in Richtung Zumstein und Bunjil's Cave mit Höhlenmalereien der Aboriginies, bevor wir
uns nachmittags auf den Weg Richtung Melbourne machten.
Den Plan noch die Museumsgoldgräberstadt
in Ballarat zu besichtigen legten wir nach Studieren der Eintrittspreise und unseren Uhren
schnell ad acta und beendeten Teil 1 unserer Tour bei einem gemütlichen Picknick in
einem Park in Ballarat bevor es zurück nach Berwick ging.
Vor drei Wochen haben Kai und ich noch den "Melzak Ground" eingeweiht, die kleinen Törchen und
Ball hab ich von Michi und Daniel zum Geburtstag bekommen :-) (Ich hab übrigens 6:4 gewonnen, hehe)
und heute ist (der andere) Michi, ein Teil des Besuchs nach dem Besuch, auch schon wieder weg! Claudia bleibt
noch bis kurz vor Weihnachten Gast im Hause Melzak Way! Und vor lauter Grillen, Strand, City
und so weiter hab ich das Homepage-Aktualisieren nicht vergessen, sondern nur vertagt ;-)
Nachdem ich Kai und Tobi nach viel zu kurzer Zeit (nach eigenen Angaben) zum Melbourne
Airport gebracht hatte, ging die Reihe "Deutschlandbesuch" in die letzte Folge und Claudia
und Michi lösten ab. Nach lockerem Erkunden der Umgebung und einem ersten Strandbesuch
zur Erholung ging es erstmal in die City für einen ersten Eindruck. Außerdem wurden
natürlich das gute alte Fountain Gate Shopping Centre bei uns um die Ecke sowie Paul
und Mike von Rent-a-bomb, unserer Autovermietung, vorgestellt - wie fast jedem Besuch :-)
Zwischendurch wurden die groben Pläne einer gemeinsamen Reise (Claudia, Michi und ich)
konkreter gemacht und es ging ab Samstag erstmal los zur Great Ocean Road und den Grampians,
ein Trip an der Ostküste mit Sydney zum Ziel sollte folgen. Von den Touren sind wir
natürlich schon wieder da - wie sollte Michi sonst bereits abgereist sein... - und
wir hatten eine Superzeit mit viel Spaß! Für mehr Details muss ich auf den nächsten Eintrag
vertrösten. Schließlich hab ich auch noch ein paar Leser im Nacken die längst versprochene
Bildergalerien sehen wollen. Das Leben eines Tagebuchschreibenden ist schon hart...
Vor meiner Abreise mit den Beiden löste ich noch mein herrliches Geburtstagsgeschenk von Tina ein:
Ein Segeltörn in der Port Phillip Bay! Es waren einige Superstunden bei tollem Wetter so
dass sogar die skeptische Tina mal das Steuer übernahm :-) Und ich konnte mal gucken,
ob meine Segelkünste vom Bodenseeschifferpatent-Kurs noch ausreichen... Bis auf
einige Verkehrsregeln und Knoten, die ich ganz weit her holen musste, hatte ich
aber ein gutes Gefühl :-) Wobei man dazu sagen muss, dass wir nur ein paar
kleine Wenden und Halsen gemacht haben und der Rest schön relaxt ablief. Also nix mit
10 mal hintereinander Mann-über-Bord-Manöver üben in allen möglichen Lagen, und auch
nix mit Kopf am Baum anschlagen wie auf den kleinen Jollen der Uni Konstanz... Hehe,
es war ein klasse Tag! Veranstaltet wurde das ganze übrigens von Neil und Ray,
zwei "alten Seebären", die super drauf waren und die Erwartungen an
den "Discover Sailing"-Törn voll erfüllten!
Wie gesagt, demnächst ein paar Worte mehr zu den Road Trips. Und für heute erstmal
heiße Grüße auf die Nordhalbkugel. Ihr fragt nach Weihnachtsstimmung? Kannste mal
voll knicken...